Apr 28, 2022
Laut traditionellen Yoga-Lehren ist der Morgen die perfekte Zeit, um Meditation, Achtsamkeitsübungen und Asanas zu praktizieren. Das liegt daran, dass unser Geist morgens noch ruhig, und nicht mit den Gedanken des Alltags belastet ist. Yoga und Meditation können daher Teil einer ausgeglichenen Morgenroutine sein, mit der Du frisch und gut gelaunt in den Tag startest.
Doch wie genau kann so eine Routine aussehen, was bewirkt sie eigentlich und ist eine Morgenroutine wirklich was für jeden? Das und mehr erfährst Du in unserem Blogartikel.
Man wacht auf, drückt beim Wecker fünfmal die Schlummertaste und schleppt sich dann schlecht gelaunt und mit nagendem Gewissen aus dem Bett. Kommt Dir das bekannt vor? Viele Menschen haben Probleme damit, morgens aus den Federn zu kommen und starten ihren Tag langsam, ungeordnet und unproduktiv.
Eine gesunde Morgenroutine soll genau das ändern, indem sie kleine Rituale, die zu Dir passen, zur Gewohnheit macht, und Dir so einen gelungenen Start in den Tag ermöglicht. Doch was musst Du dabei berücksichtigen, und wie findest Du eine Routine, die zu Dir passt? Wir haben hier fünf Punkte, die Du beachten solltest, damit Deine Routine gelingt.
Der Erste und einer der wichtigsten Schritte ist ein gewisses Maß an Planung. Musst Du jeden Morgen aufs neue entscheiden, was Du frühstückst, was Du anziehst, welchen Schritt auf Deiner To–Do-Liste Du zuerst erledigst, dann verwendet Dein Gehirn wertvolle Energie dafür. Du verschwendest außerdem Zeit für diese Gedankengänge. Laut Sozialpsychologen Ron Friedman haben wir jeden Morgen etwa drei wirklich fokussierte Stunden. Triffst Du all diese Entscheidungen schon am Vortag, dann bleiben Dir diese Stunden und Deine Energie für produktivere Aufgaben.
Deine Morgenroutine soll Dich nicht nur produktiver machen, sondern Du sollst sie auch genießen. Der Ausdruck “mit dem falschen Fuß aufgestanden” existiert nicht umsonst, denn wenn wir schlecht gelaunt aufstehen, schleppen wir diese Laune oft auch über den Tag mit uns mit. Nimm Dir morgens Zeit nur für Dich, in der Du Dich Deinen Bedürfnissen widmest. So startest Du bereits gut gelaunt in den Tag und bleibst auch viel eher in dieser Stimmung.
Wolltest Du schon länger wieder mehr Musik hören oder ein spannendes Buch lesen? Vielleicht ist Deine Morgenroutine der perfekte Moment, um solche Aktivitäten wieder aufleben zu lassen. Eventuell gibt es einen Podcast, der Dich schon länger interessiert, oder Du möchtest einige Minuten mit Deiner Katze kuscheln oder mit Deinem Hund spielen. Finde heraus, was die kleinen Freuden Deines Lebens sind, und gönn Dir diese morgens ganz bewusst.
Ein frischer Körper und Geist können Dir dabei helfen, energiegeladen den Tag zu beginnen. Vielleicht gehst Du gerne Joggen, und kannst Dich für eine Morgenrunde motivieren. Dabei kommt Dein Kreislauf in Schwung und die frische Morgenluft weckt Dich auf.
Wenn Dir Joggen nicht so liegt, oder Du Deinen Morgen eher gemütlich angehen willst, kannst Du Dir eine Yoga-Morgenroutine aufbauen. Mit ein paar einfachen Asanas streckst Du Deine Muskeln nach den Schlummer-Stunden und bereitest Deinen Körper für den Tag vor. Vor allem, wenn Du unter Tags viel am Computer sitzt, kann Dir eine morgendliche Yoga-Routine zugutekommen. Denn mit Yogaübungen kannst Du nachhaltig Deine Körperhaltung verbessern und die Stunden, die Du über den Schreibtisch gebeugt verbringst, ausgleichen. Ein paar Rückbeugen wie Kobra, Wild Thing oder Kamel können hier Wunder wirken.
Bist Du ein extremer Morgenmuffel und schaffst es gerade mal, Dich vom Bett zur Kaffeemaschine zu schleppen, musst Du Bewegung am Morgen nicht erzwingen. Wir alle ticken anders und Du musst finden, was für Dich funktioniert. Wenn Du lieber am Abend Sport machst, kannst Du Dich morgens vielleicht ein paar beruhigenden Atem- oder Achtsamkeitsübungen widmen. Es gibt viele verschiedene Pranayama-Übungen, die sich positiv auf unser Nervensystem auswirken und Meditation kann Dir dabei helfen, bereits in den frühen Stunden ein paar achtsame Momente mit Dir selbst zu verbringen.
Neben Sport und Achtsamkeit solltest Du morgens auch auf Deine Ernährung achten. Du schnappst Dir manchmal nur schnell ein Croissant auf dem Weg zur Arbeit? Vielleicht kannst Du versuchen, ein gesundes und gemütliches Frühstück in Deine Routine einzubauen. Mit einer Schüssel Müsli, Haferbrei, mit frischem Obst oder leckeren Smoothies versorgst Du Dich morgens bereits mit kostbaren Vitaminen und Nährstoffen für den Tag.
Bringst Du in der Früh keinen Bissen hinunter, kannst Du es Dir mit einer Tasse Kaffee oder Tee gemütlich machen. Nutze die Gelegenheit, um mit Dir selbst Zeit zu verbringen und die frühen Stunden zu genießen. Gewöhne’ Dir vielleicht auch an, bereits vor Deiner Tasse Tee oder Deinem Frühstück ein Glas Wasser zu trinken. Unser Körper verbraucht über Nacht viel Flüssigkeit für verschiedene Regenerationsprozesse, also solltest Du so früh wie möglich neue Reserven tanken.
Am wichtigsten bei Deiner Morgenroutine ist natürlich die Wiederholung. Gute Vorsätze, die Du morgen einhältst und übermorgen bereits vergessen hast, helfen nicht viel. Versuche, Dich an Deine neuen Rituale zu gewöhnen, und diese tatsächlich täglich durchzuführen. Natürlich kannst Du eigene Regeln fürs Wochenende festlegen, wenn Du zum Beispiel länger schlafen, oder mit Freunden gemütlich Brunchen willst. Versuche jedoch nicht, am Wochenende alle Deine guten Vorsätze über Bord zu werfen, sondern entscheide Dich bewusst dafür, was du anders machen willst.
Wenn es mal nicht so funktioniert mit der Routine, solltest Du aber nicht zu streng mit Dir selbst sein. Vergiss nicht: Deine persönliche Morgenroutine ist nur für Dich selbst und Du schuldest hier niemandem etwas. Gib Dich nicht geschlagen und versuche es morgen gleich wieder! Denk außerdem daran: Leichter fällt es, eine Routine einzuhalten, wenn diese realistisch ist und Dir nicht zu viel auf einmal abverlangt.
Du glaubst, eine gelungene Morgenroutine ist nur etwas für Frühaufsteher? Es gibt so viele Sprichwörter, die vorschlagen, dass Du als Langschläfer schon verloren hast. Doch mittlerweile wissen wir lange, dass Eulen nicht fauler sind als Lerchen, sondern einfach genetisch anders ticken. Manche Menschen hüpfen morgens um 6 Uhr gut gelaunt aus dem Bett und andere kommen um 9 oder 10 noch immer schwer aus den Federn. Gehört Du zu den Eulen, heißt das aber nicht, dass Du Dir keine eigene Morgenroutine aufbauen kannst. Du musst dafür auch nicht um 6 Uhr morgens schon eine Runde joggen.
Passe Deine Routine an Dich und Deinen Rhythmus an und versuche nicht, Dich zu sehr mit anderen Menschen zu vergleichen, denn die Genetik hat nun mal ihre eigenen Ideen. Wer weiß, vielleicht gelingt es Dir mit Deiner Morgenroutine doch etwas früher aufzustehen, falls Du das möchtest. Achte aber in jedem Fall darauf, genügend Schlaf zu bekommen, und diesen nicht für eine überambitionierte Routine zu opfern. Etwa zwischen 7 und 9 Stunden brauchen gesunde Erwachsene davon pro Nacht.
Mit der richtigen Menge an Schlaf und einer Routine, die zu Dir passt, gelingt es Dir, fokussiert zu arbeiten, produktiv zu sein, und den Tag gut gelaunt zu starten. Ob Joggen, Yoga oder Meditation, ein paar Momente nur für Dich können dafür sorgen, dass Du ausgeglichener und weniger gestresst bist, und die Morgenstunden genießen kannst.